Guanyin als Bodhisattwa eigentlich geschlechtslos, kam als indischer Avalokiteshwara noch mit Schnurrbart behaftet während der Tang-Dynastie nach China. Seine Aufgabe war, den Menschen Schutz und Barmherzigkeit angedeihen zu lassen, und die Wünsche und Vorstellungen der chinesischen Bevölkerung bewirkten mit der Zeit eine Geschlechtsumwandlung. Die „Göttin“ der Barmherzigkeit wird meistens auf einer Lotusblume stehend mit einer Vase in der Hand dargestellt, aus der sie segenbringendes Wasser sprengt. Ihre Figur ist neben dem Schutz- und Reichtumsgott Guan Yu und dem Reichtumsgott Cai Shen in den meisten chinesischen Haushalten und Geschäftslokalen zu finden. Sie ist auch fester Bestandteil der chinesischen Dorf tempel, wo ihr die einjährigen Kinder dargebracht werden, damit sie ihnen weiteren Schutz angedeihen lässt.