Österreich ChinaSeit den frühen 1970er Jahren beschäftigt sich das Institut umfassend mit der Geschichte der österreichisch-chinesischen Beziehungen, angefangen von Carl Christoph Fernberger (1596 – 1653), der zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges als erster Österreicher nach China kam, über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1971 bis zur Gegenwart mit den sich stetig intensivierenden kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Kontakten zwischen Österreich und China. Die Institutsbibliothek verfügt über umfangreiche chinabezogene Publikationen und das ICSOA hat in seiner Forschungsarbeit zusätzlich zu den Materialien in den österreichischen Archiven auch Tagebücher und Manuskripte von in China lebenden ÖsterreicherInnen gesichtet sowie zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen verarbeitet.

Neben der chronologischen Darstellung der Entwicklung der bilateralen Beziehungen wurden einzelne Galionsfiguren der österreichisch-chinesischen Beziehungen in Monographien hervorgehoben, wie der Sinologe und Diplomat Arthur von Rosthorn (1862 – 1945), der zur Zeit des Boxeraufstandes in China an der österreichischen Gesandtschaft tätig war und meinte: „Wäre ich Chinese, so wäre ich Boxer“; der Maler Friedrich Schiff (1908 – 1968), der von 1930 bis 1947 in Shanghai lebte und dessen China Opus das Leben in Shanghai sehr lebendig wiedergibt und heute wie damals sehr gefragt ist; der vor dem NS-Regime nach Shanghai geflüchtete Arzt Dr. Jakob Rosenfeld (1903 – 1952), welcher es in der chinesischen Armee bis zum Generalarzt und Gesundheitsminister brachte oder Gertrude Wagner (1916 – 2003), die in den frühen 1930er Jahren einem in Wien zur Ausbildung befindlichen chinesischen Polizeischüler nach China folgte und dort in den 1990er Jahren zur Symbolfigur für Gatten- und Mutterliebe wurde.

PUBLIKATIONEN

Kaminski, Gerd:
Österreich und China im Bild 1624-2016
Zweisprachig Deutsch und Chinesisch
Schiedlberg, BACOPA Vlg., 2016
Berichte des Österreichischen Instituts für China- und Südostasienforschung Nr.: 73

Kaminski, Gerd:
Von Österreichern und anderen Chinesen
Wien, 2011
Berichte des Österreichischen Instituts für China- und Südostasienforschung Nr.: 60