Kulturanthropologische Reflexionen zum ‚Spiel‘ und zum Kinderspielzeug

26. Januar (Dienstag), 19:00

Univ. Doz. Dr. Helmut Lukas

Kultur- und sozialanthropologische Untersuchungen haben nachgewiesen, dass es in und außerhalb Europas eine große Vielfalt von Formen des Kinderspiels gibt. Letztlich bestimmt der sozio-kulturelle Kontext, was Kinderspiel ist, welche Rolle ihm zugeschrieben wird und welches Kinderspielzeug existiert bzw. welches nicht. Kinderspiel steht in Relation zu den kulturspezifischen Erziehungs- und Sozialisationsmodellen. Gab es z.B. im Europäischen Mittelalter, in dem es nach Ariès keine Vorstellung von Kindheit, d.h. noch keine Trennung der Lebenssphären von Erwachsenen und Kindern gab, überhaupt so etwas wie „Kinderspielzeug“? In einigen polynesischen Sprachen wurde nicht zwischen „Spiel“ und „Arbeit“ unterschieden: Gibt es dann in solchen Gesellschaften überhaupt so etwas, das unserem Konzept von Kinder-„Spiel“ entspricht? Was Kindheit ist bzw. sein soll, hängt von der jeweiligen Kultur ab. Welchen Einfluss haben Alter, Geschlecht (gender), Geburtsordnung, Verwandtschaft, Ethnizität und Sprache auf die Kinder und wie wirken sie sich direkt oder indirekt auf Kinderspiele und letztlich auch auf das Kinderspielzeug aus?

Ort: Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
1050 Wien, Vogelsangg. 36

Gemeinsam mit dem Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum

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